Montag, 15. Oktober 2012

zurück in Berlin Teil 4

Und jetzt bin ich so richtig wieder da: alles ist ausgepackt und weggeräumt und sogar die leeren Kartons sind wieder in der Abstellkammer und die Party gestern war phantastisch:
danke an alle von euch, die da waren, die mitgeholfen haben, die etwas mitgebracht haben und dank derer wir soviel Spaß hatten; mit dem gestrigen Abend ist das Auslandssemester nun so richtig abgeschlossen und dieses Blog wird mit dem heutigen Eintrag nun tatsächlich enden.
Danke an alle, die bis hierher gelesen haben.









Zum Abschluss noch, wie gewünscht, die Rezepte für die Gerichte gestern:


vegetarische Tom-Kha-Gai-Suppe:
- drei Dosen Kokosmilch (je 400ml) in einen Topf füllen
- zwei Esslöffel Gemüsebrühepulver dazugeben
- 500 Gramm Champignons würfeln und dazugeben
- 500 Gramm Tomaten würfeln und dazugeben
- 50 Gramm Ingwer in dünne Scheiben schneiden und dazugeben
- zwei Esslöffel Tom Kha Paste dazugeben
- Saft von einer Limette dazugeben
- ein Glas Bambussprossen abtropfen lassen und dazuschütten
- eventuell zwei Knoblauchzehen in Scheiben schneiden und dazugeben
- alles aufkochen und etwa eine Stunde kochen lassen. Falls die Suppe dann zu dick ist, mit Wasser verdünnen.


Thai-Kokos-Reis mit Mango:
- zwei Tassen schwarzen Klebreis in einen Topf füllen
- 300 ml Kokosmilch zusammen mit zwei Esslöffeln Zucker dazugeben
- aufkochen und etwa zehn Minuten bei niedriger Hitze simmern lassen, bis der Reis alls Flüssigkeit absorbiert hat
- zwei große, reife Mangos in Streifen schneiden und dazugeben




Gallo Pinto:
- etwa 150 Gramm Bohnen (schwarze oder rote) über Nacht einweichen lassen und kochen, wahlweise zwei Dosen Bohnen verwenden
- 300 Gramm Reis für etwa 20 Minuten in anderthalb Litern Gemüsebrühe kochen, abgießen und abtropfen lassen
- 2 Zwiebeln und 4 Paprika in kleine Würfel schneiden und in einem Esslöffel Butter oder Margarine anbraten
- Reis dazugeben und mit der Gemüsemischung anbraten
- Bohnen mit ein bisschen Bohnensud dazugeben und gut durchrühren
- mit Sour Cream servieren

Sticky Date Pudding:
- Backofen auf 160 Grad vorheizen
- 340 Gramm Datteln grob schneiden und in 600 ml Wasser kochen, gut durchrühren und abkühlen lassen
- 120 Gramm Butter und 340 Gramm Zucker schaumig rühren, 4 Eier zugeben und schaumig rühren
- Dattelmischung zugeben und verühren
- 340 Gramm Mehl, vier Teelöffel Backpulver und zwei Esslöffel Vanilleessenz gut unterrühren
- Mischung auf ein gefettetes Blech streichen und 30 bis 40 Minuten backen

Samstag, 6. Oktober 2012

zurück in Berlin Teil 3

Gerade wieder zurück in Berlin noch ein kleiner verdienter Extraeintrag über das Schicksal der Schuhe. Die Schuhe hatten nämlich Besseres verdient als einfach so weggeworfen zu werden und haben es auch bekommen: ein würdevolles Begräbnis, begleitet von der inoffiziellen australischen Nationalhymne, im mütterlichen Blumenbeet.


Hier der lustige Teil der Geschichte: das war das einzige Paar Schuhe, das ich auf dieser Reise dabei hatte. Nach diesem Begräbnis wäre also eigentlich nur die Fahrt nach Berlin ohne Schuhe übrig geblieben, allerdings war ich zum Glück nicht nur nicht alleine unterwegs, sondern sogar mit jemandem, der dieselbe Schuhgröße hat wie ich, sodass ich seine Schuhe anziehen und damit zurück nach Berlin fahren konnte.

Dienstag, 25. September 2012

zurück in Berlin Teil 2

Guten Abend allerseits,

seit drei Tagen bin ich nun wieder in Berlin (heute wurde ich auch zum ersten Mal von einem älteren Herrn im Supermarkt angegrummelt und fühlte mich direkt wieder heimisch) und würde nun normalerweise zum üblichen Fotoabend einladen. Allerdings sind in den siebeneinhalb Monaten mehrere tausend Bilder zusammen gekommen, weshalb ich beschlossen habe, mir und euch den erforderlichen vier-Stunden-Diaabend zu ersparen und stattdessen zu einem gemütlichen Beisammensein mit meinen Lieblingsmahlzeiten aus den letzten sieben Monaten und einer stummen Diashow von Fotos einzuladen, das stattfinden wird am

13.10.
um 19 Uhr
wie fast immer bei uns zuhause

Wer etwas mitbringen möchte, kann gerne etwas Salziges zum Essen (wenn möglich, ohne Fleisch oder Fisch) oder etwas Flüssiges zum Trinken beitragen, und wer noch nicht an der Guanabanasamen-Challenge teilnimmt ( http://sixmonthswithwombats.blogspot.com.au/2012/09/zuruck-in-berlin-teil-1.html ), hat an diesem Abend die letzte Möglichkeit, teilzunehmen.

Es wäre überaus nett, wenn ihr mir möglichst bald bescheid sagen könntet, ob ihr kommt oder nicht, und PartnerInnen sind wie immer herzlich willkommen.

Abschließend möchte ich noch sagen: BERLIN!

Hoffentlich bis bald :)

Sonntag, 23. September 2012

zurück in Berlin Teil 1

Zunächst zwei Ankündigungen:

Erstens fordern wir heraus: ich habe eine Tüte mit Guanabana-Samen mitgebracht (dem riesigen Obst, das ich in Bogota gegessen habe) und wer mag, kann sich von uns ein paar Samen abholen und versuchen, sie zum Wachsen zu bringen: Wer bis Ende des Jahres die höchste Pflanze hat, hat gewonnen :)

Zweitens möchten wir höflich denjenigen oder diejenige, der/die unsere einzige verbliebene große Kuchenform hat, bitten, sie baldmöglichst wieder vorbeizubringen, damit wir bald wieder unserer Lieblingsbeschäftigung nachgehen können.

Da heute Samstag war, blieb es mir vorerst nochmal erspart, herumzurennen und Termine auszumachen, sodass ich den ganzen Tag nur zum Auspacken und Einräumen hatte: morgens haben wir die Möbel im Zimmer herum geschoben und ab Mittag habe ich mich dem riesigen Stapel von Kartons (links) in der Abstellkammer gewidmet (und so weit bin ich damit gekommen (Mitte und rechts)).

Und nebenbei habe ich mich darüber gefreut, zuhause zu sein: Man nimmt einen Stecker und kann ihn einfach in die Steckdose stecken, ohne dass man dazwischen einen Adapter stecken muss.

Samstag, 22. September 2012

In der schönen Schweiz Tag 7 - Rückkehr

Weil heute der allerallerallerletzte Tag meiner Reise war (und weil es mein Gastgeber war) (und weil ich ihm den Laptop nicht schnell genug weggezogen habe), durfte heute mal mein Gastgeber den Eintrag schreiben:

Heute ist der letzte Tag der anregenden Schweizreise, deshalb darf ich als Gastgeber auch mal etwas schreiben. In der Frühe hat meine Gästin weitergeschlafen, während ich aus dem Hotel den Limmat entlang spazierte zum Unterrichtsort. Meine Studierenden haben okay mitgearbeitet, aber eigentlich wollte ich, dass es schnell vorbeigeht mit dem Seminar, weil: heute war ja der letzte Tag der duften Schweizreise.
Meiner Gästin hat die Schweiz nicht ganz so gefallen wie ich gehofft habe, deshalb musste Züri noch mal zeigen, was es kann. Strahlender Sonnenschein, wenig Touristinnen und Touristen. Zuerst sind wir durch die Altstadt und haben das Frauenmünster (praktisch das Gegenstück zum Großmünster, das wir gestern touristierten) besucht. Ein komischer Ort: Übergeben von der letzten Äbtistin an den zwinglianischen Stadtrat, aber dann doch ganz schön katholisch gelassen. Anschliessend aßen wir zu Mittag, wie es sich gehört Kasefoundue (wobei es der Gästin mehr mundete, mir persönlich sagte das Foundue in Melbourne mehr zu) mit klassischem Drumherum, inklusive Zürchern, die sich höflich dafür ankacken, dass der Kaffee zu spät kommt.

Zuletzt saßen wir wieder an der Limmat und aßen Eis. (Hier sei angekündigt, dass es eine Eis-Bewertungsliste geben soll, welche zur Not bei meiner Gästin eingefordert werden muss.)
Im Anschluss machten wir uns über den wahrlich hässlichen Zürcher Bahnhof auf zum Flughafen, wo wir beide sehr schnell eincheckten, meine Gästin immerhin einen 25 Kilokoffer, was sie beigeisterte. Nun sitzen wir da und warten angestrengt darauf, dass unsere Flieger (beide nach Berlin, aber zu anderen Zeiten und von anderen Fluggesellschaften) abfliegen. Wie gesagt: So begeistert wie erhofft war meine Gästin nicht, also muss ich sie vielleicht erst einmal wieder in Berlin besuchen, bevor sie wieder in die schweizerischste Schweiz der Welt kommt.
Alles in allem aber war Züri ein guter Ort, um sich auf das Großstadtleben in Berlin vorzubereiten (dem stimmte auch mein Luzerner Kollege zu, aber Luzern und Züri... naja).

Hier der Eistestbericht: wir haben insgesamt sechsmal Eis gegessen; einmal heute in Zürich, einmal gestern in Zürich, einmal in Arosa im Café und zweimal bei verschiedenen Eisläden in Chur und während ich meistens nicht verstehen konnte, warum das Schweizer Eis angeblich soviel besser sein soll als das des Rests der Welt, muss ich nach dem Eis in Chur einfach kurz zugeben: es war unfassbar gut. So gut, dass man nicht aufhören wollte. So gut, dass man beim zweiten Churer Eis traurig war, weil man sich für zwei Sorten entscheiden musste. So gut, dass es sich lohnt, nur für dieses Eis zurück in die Schweiz zu kommen, so gut war es! Ich muss es zugeben.

In Berin angekommen, wurde ich jedenfalls von Besuch Nummer eins, Nummer vier und fünf vom Flughafen abgeholt (aber es waren nur zwei Personen :) und einen großartigen Picknickkorb als Willkommensgruß überreicht bekommen, wurde zusammen mit meiner Unmenge Gepäck (ich habe auch schon Teile des Krams, den mein Besuch für mich mitnahm) in meiner Wohnung abgesetzt und dann ging es gut weiter: mein Mitbewohner wartete schon auf mich und buk einen (eigentlich zwei) russische Zupfkuchen.
Auspacken konnte also warten; es gab Sushi und russischen Zupfkuchen und kolumbianischen Apfelwein und es war fast, als wäre ich nie weg gewesen.
Hier noch etwas, das erwähnt werden muss: meine Schuhe. Ihr erinnert euch vielleicht, gekauft, als es in Melbourne langsam kälter wurde, und seitdem fast jeden Tag getragen (mit Ausnahme der patrouillefreien Tage in Costa Rica und der Boote in Cairns), haben sie sechs Monate lang gehalten, haben dem Winterregen und der Wüste getrotzt, dem Schlamm, dem Regenwald, der Höhe, der Tiefe, dem Strand und dem Meer. So sehen sie zwar auch aus, weiß sind sie schon lange nicht mehr und demnächst werden sie ein würdiges Begräbnis bekommen, aber heute haben sie es verdient, einmal ganz alleine gezeigt zu werden.

Freitag, 21. September 2012

In der schönen Schweiz Tag 6 - Zürich

Heute sind wir mittags nach Zürich gefahren (mein Gastgeber muss hier morgen früh - wirklich früh - unterrichten, da war es einfacher, schon einen Tag früher hierher zu kommen), haben die Koffer untergestellt und sind losgezogen.
 Erst eine Runde durch die sehr hübsche Altstadt, wo uns mal wieder die putzigen Eigenheiten auffielen, die die Schweiz auszeichnen (links: in der Schweiz drucken die einzelnen Gemeinden auf ihre Müllsäcke ihr jeweiliges Wappen; die Müllsäcke muss man dann teuer kaufen und bezahlt so einen Teil der Entsorgungsgebüren, deshalb darf man nur die ortsgerechten Müllsäcke in die Müllbehälter werfen. Rechts: die BewohnerInnen (der Innenstadt! Des Zentrums!) bitten um Ruhe. Auf den meisten dieser Plakate steht rechts und links neben diesem Männchen "Aufs Landi!" geschrieben. Ist hier leider nicht so gut erkennbar)


Nächstes Highlight in der Züricher Altstadt waren natürlich die Häuser, in denen berühmte Menschen gelebt haben, was erstaunlich viele sind (was andererseits etwas weniger beeindruckend ist, wenn man sich erinnert, dass die Stadt auch nie im Krieg zerstört wurde).
In das Cabaret Voltaire mussten wir dann natürlich auch hinein (im Souvenirladen gab es Halstücher in Form von Streifen geräucherten Schinkens!) und waren in der Ausstellung in der Krypta:

Danach sind wir ein wenig am Fluss entlang und durch die Kirchen spaziert und haben die Aussicht genossen
und dann standen wir plötzlich vor einem Plakat, das Werbung für eine Ausstellung der Giacomettis gemacht (lustigerweise ist auch unser Hotelzimmer zufällig nach einem Mitglied dieser Familie benannt). Die Giacometti sind eine unfassbar produktive Künstlerfamilie aus Graubünden (dem Kanton, in dem ich während der letzten Tage war), deren Mitglieder über Generationen hinweg zahllose Gemälde und Plastiken in verschiedensten Stilen angefertigt haben.














Einer der Söhne ist in diesem Jahr gestorben und sein Bruder hat Teile seines Nachlasses der Stadt Zürich vermacht, wo sie jetzt ausgestellt ist (und dadurch, dass der Vater und so viele Brüder Künstler waren, haben sie sich ständig untereinander gemalt. Eine der interessantesten Skizzen war eine des Vaters, wie er den Bruder zeichnet, mit der Zeichnung des Bruders daneben).
Und weil wir schon mal im Kunsthaus von Zürich waren, sind wir auch noch durch große Teile der moderneren Ausstellung gewandert. Hier mein Favorit unter den Skulpturen:
Von dort aus sind wir auf die andere Seite des Flusses gewandert, zum idyllischen Lindenhof, von dem aus man einen wunderschönen Blick auf die Züricher Altstadt hat (jedenfalls auf Teile davon. Große Teile von Zürich sind ganz schreckliche moderne Gebäude, sodass man den Kamerafokus sehr sorgfältig ausrichten muss, um die schönen Teile der Stadt zu fotografieren).

Und dann haben wir noch einen Extra-Überrschungsstop für mich eingelegt: hier gibt es nämlich etwas, was ich meinen Gastgeber, damals als er Besuch bei mir in Melbourne war, gezeigt habe, und was es hier auch gibt (und was die SchweizerInnen ehrlich gesagt besser können als die AustralierInnen: Macarones. Sie nennen sie zwar Luxembürgli, aber sie waren trotzdem vorzüglich.
Da war es dann auch schon Abend und wir haben uns in das berühmte Züricher Nachtleben gestürzt: um auszugleichen, dass in Chur alles schon so früh schließt, waren wir erst in einem unfassbar guten vegetarischen Restaurant und dann nacheinander in den drei Lieblingsbars meines Gastgebers; dem Xenix am Helvetiaplatz, dem Casablanca und dem Cabaret Voltaire.

Dann habe ich schlicht und einfach schlappgemacht und wir sind zurück ins Hotel gegangen, wo wir uns noch ein bisschen, darüber gefreut haben, dass man von unserem Zimmer aus direkt auf die Altstadt schauen und selbst nach Mitternacht immer noch Menschen sehen kann.

Donnerstag, 20. September 2012

In der schönen Schweiz Tag 5 - Aarau

Heute sind wir mittags (mittags weil mein Gastgeber wieder vormittags arbeiten musste, während ich ausschlafen konnte) nach Aarau gefahren.
Wieso denn Aarau? Wo um alles in der Welt liegt Aarau? Und was ist eigentlich in Aarau?














In Aarau hatte mein Gastgeber heute eine Geschäftsbesprechung, deshalb sind wir dorthin gefahren. Aber dann stellte sich Aarau doch als sehr hübsch heraus; die Dächer der Häuser ragen etwa einen Meter über das Haus heraus und sind von unten bunt bemalt, sodass die Altstadt wirklich sehr schön ist.

Ein kleines Problem gab es dann aber doch: alles hatte zu. Wir kamen gegen drei dort an und hatten allmählich Hunger - und die Handvoll Restaurants, die offen hatte, hatte eine Speisekarte, auf der es eigentlich nur Fleisch gab. Eine Creperie hat uns dann gerettet.
Nach einem Kaffee haben wir uns dann aufgeteilt: mein Gastgeber ging zu seiner Besprechung, ich bin zurück durch die Altstadt und hinunter zum Fluss spaziert. Aarau (Schauplatz des Stecklikriegs) liegt nämlich an der Aare, gelegen im Kanton Aargau (auf jeder Stadt-Name-Fluss-Liste stehen sie in allen Kategorien ganz oben).
Dort bin ich einen Waldwanderweg neben dem Fluss entlang gegangen, mit dem Plan, bei der nächsten Brücke wieder ans andere Ufer zu wechseln und zurück zu gehen, was daran scheiterte, dass ich auch nach einer Stunde keine Brücke finden konnte, also bin ich einfach so wieder zurückgegangen.
Dann haben wir uns getroffen, waren noch tessinerisch-schweizerisch z'Abend essen und sind dann mit dem Zug zurück nach Chur gefahren (und haben Pfefferminz-Schokoladenpudding gekocht).