Erst eine Runde durch die sehr hübsche Altstadt, wo uns mal wieder die putzigen Eigenheiten auffielen, die die Schweiz auszeichnen (links: in der Schweiz drucken die einzelnen Gemeinden auf ihre Müllsäcke ihr jeweiliges Wappen; die Müllsäcke muss man dann teuer kaufen und bezahlt so einen Teil der Entsorgungsgebüren, deshalb darf man nur die ortsgerechten Müllsäcke in die Müllbehälter werfen. Rechts: die BewohnerInnen (der Innenstadt! Des Zentrums!) bitten um Ruhe. Auf den meisten dieser Plakate steht rechts und links neben diesem Männchen "Aufs Landi!" geschrieben. Ist hier leider nicht so gut erkennbar)
Nächstes Highlight in der Züricher Altstadt waren natürlich die Häuser, in denen berühmte Menschen gelebt haben, was erstaunlich viele sind (was andererseits etwas weniger beeindruckend ist, wenn man sich erinnert, dass die Stadt auch nie im Krieg zerstört wurde).
In das Cabaret Voltaire mussten wir dann natürlich auch hinein (im Souvenirladen gab es Halstücher in Form von Streifen geräucherten Schinkens!) und waren in der Ausstellung in der Krypta:
Danach sind wir ein wenig am Fluss entlang und durch die Kirchen spaziert und haben die Aussicht genossen
und dann standen wir plötzlich vor einem Plakat, das Werbung für eine Ausstellung der Giacomettis gemacht (lustigerweise ist auch unser Hotelzimmer zufällig nach einem Mitglied dieser Familie benannt). Die Giacometti sind eine unfassbar produktive Künstlerfamilie aus Graubünden (dem Kanton, in dem ich während der letzten Tage war), deren Mitglieder über Generationen hinweg zahllose Gemälde und Plastiken in verschiedensten Stilen angefertigt haben.
Einer der Söhne ist in diesem Jahr gestorben und sein Bruder hat Teile seines Nachlasses der Stadt Zürich vermacht, wo sie jetzt ausgestellt ist (und dadurch, dass der Vater und so viele Brüder Künstler waren, haben sie sich ständig untereinander gemalt. Eine der interessantesten Skizzen war eine des Vaters, wie er den Bruder zeichnet, mit der Zeichnung des Bruders daneben).
Und weil wir schon mal im Kunsthaus von Zürich waren, sind wir auch noch durch große Teile der moderneren Ausstellung gewandert. Hier mein Favorit unter den Skulpturen:
Von dort aus sind wir auf die andere Seite des Flusses gewandert, zum idyllischen Lindenhof, von dem aus man einen wunderschönen Blick auf die Züricher Altstadt hat (jedenfalls auf Teile davon. Große Teile von Zürich sind ganz schreckliche moderne Gebäude, sodass man den Kamerafokus sehr sorgfältig ausrichten muss, um die schönen Teile der Stadt zu fotografieren).
Da war es dann auch schon Abend und wir haben uns in das berühmte Züricher Nachtleben gestürzt: um auszugleichen, dass in Chur alles schon so früh schließt, waren wir erst in einem unfassbar guten vegetarischen Restaurant und dann nacheinander in den drei Lieblingsbars meines Gastgebers; dem Xenix am Helvetiaplatz, dem Casablanca und dem Cabaret Voltaire.
Dann habe ich schlicht und einfach schlappgemacht und wir sind zurück ins Hotel gegangen, wo wir uns noch ein bisschen, darüber gefreut haben, dass man von unserem Zimmer aus direkt auf die Altstadt schauen und selbst nach Mitternacht immer noch Menschen sehen kann.