Donnerstag, 16. Februar 2012

Kaffeeeeeeee!

Der heutige Tag begann zum ersten Mal mit einem selbstgekochten Kaffee, da ich jetzt endlich alles dafür in der Küche hatte: Topf, abgefülltes (nicht gechlortes) Wasser, Kaffee, Löffel, Streichhölzer für den Gasherd, Tasse.
Danach folgten ein Einkauf auf dem Victoriamarkt, ein Besuch bei der Bank, um genug Dollar durch die Gegend zu schubsen um jetzt meine Miete bezahlen zu können und weil ich gerade in der Gegend war, habe ich auch gleich noch der Unibibliothek einen Besuch abgestattet, die zum Einen sehr schön ist und zum Anderen gerade eine Ausstellung hat: Spiegel der Welt: Bücher und Ideen - eine wirklich schöne Ausstellung, in der gezeigt wird, welchen Beitrag Bücher zur Kultur leisten, eine alte Keilschrifttafel der Sumerer, Bibeln, Korane, Bildbände der Royal Society und so weiter.

Und da bis dahin alles so gut funktioniert hatte (und das Wetter gut war), beschloss ich wahnwitzigerweise, mir für den Abend ein Ticket für den Mitternachtstraum - Hinter den Kulissen (ein Stück, das im Freien in den Botanischen Gärten aufgeführt wird, eine Komödie über die Handwerker aus dem Sommernachtstraum, ähnlich wie bei Terry Pratchett) zu holen und besorgte mir eine Flasche Rekorderlig-Cider und eine Tafelö Schokolade für die Veranstaltung.
Ungefähr eine halbe Stunde später fing es an zu regnen wie aus Eimern, aber das dauert in Melbourne nie lange, also kochte ich mir einen Tee, zog mir feste Schuhe an und marschierte (platsch. Spritz. Tropf) trotzdem los.
Natürlich fiel das Stück heute aus (das war so klar. Seitdem ich in Berlin wohne, hat bis auf eine keine einzige Freilufttheaterveranstaltung geklappt. Ich lerns auch nicht) - obwohl es, als ich da ankam, nur noch nieselte. (Anmerkung: ein sehr netter Schauspieler aus der Truppe war da, entschuldigte sich bei mir und sagte, ich könne die Karte stattdessen an einem beliebigen anderen Abend verwenden)
Auf dem Weg zurück (Platsch. Schwapp. Patsch. Bäh) kam ich dann allerdings am Kunstzentrum von Melbourne vorbei (eine Galerie, vier Theaterbühnen, eine Konzerthalle) und sah draußen, dass heute die letzte Veranstaltung für ein Stück war, das ich sehen wollte, seitdem ich das Plakat gesehen hatte, auf dem stand: "Das Stück, das australisches Theater weltweit bekannt gemacht hat". The summer of the seventeeth doll heißt es, ich holte mir eine Karte und komme soeben von einer dreistündigen ziemlich lustigen Tragödie zurück und bin vollauf begeistert (und das, obwohl ich nur etwa zwei Drittel verstanden habe.)

Morgen habe ich dann den ersten Unitag :)

selbstgebraute Kaffee: 1
Deutsche in der Stadt bewusst wahrgenommen: 0 (yeah!)
Tage ohne Häkchen: immer noch 1
(lustige Sache übrigens: da ich meine Cider-Flasche nicht im Park und nicht im Theater trinken konnte, habe ich tatsächlich ein Problem; weder darf man in Melbourne auf der Straße trinken noch ist in meiner Unilodge Alkohol erlaubt. Was für ein putziges Land :)