Sonntag, 3. Juni 2012

Das Wandern ist der SchweizerInnen Lust ...

Für unseren letzten großen gemeinsamen Ausflug haben Ben und ich uns nochmal etwas Besonderes ausgesucht: wir sind mit der S-Bahn in den Dandenong Nationalpark gefahren und waren dort wandern, denn: im Dandenong Nationalpark gibt es Riesenfarne (Bäume mit Farnwedeln oben dran) und die wollten wir uns gerne einmal ansehen.

Also haben wir uns morgens getroffen, waren für unser Picknick einkaufen (und ich habe mal wieder festgestellt, dass Zeit relativ ist: Wenn man keine Uhr hat, kann man die Uhrzeit theoretisch bestimmen, indem man die absolute Abfahrtszeit minus die Ankunftszeit des Zugs rechnet: somit ist es in diesem Bahnhof auf Gleis 3 gleichzeitig 10:07 (rechts und in der Mitte unten), 10:08 (Mitte oben), 10:09 (links unten) und 10:05 (links oben). Trotzdem immer noch ziemlich gut im Vergleich zu der Berliner S-Bahn, wo es bei Schnee manchmal letzten Dienstag ist) und sind nach Upper Ferntree Gully gefahren und losgewandert.

Und zwar 3.3 Kilometer lang bergauf (Ben hatte irgendwann Mitleid mit mir und hat mir den Rucksack mit dem Picknick abgenommen). Nach ungefähr 2.5 Kilometern wurden wir etwas nervös, weil wir zwar überall um uns herum tollen Wald hatten, aber nirgendwo Farne:


(nebenbei: so steil war der Weg!)

Rettung kam in Form eines anderen Wanderers entgegen, der uns beruhigte, dass wir in einer Viertelstunde oben wären und dort der Weg zu den Farnbäumen beginnen würde. Also haben wir oben erstmal gepicknickt und dann festgestellt, dass wir richtig Glück hatten: der Weg unter den Farnbäumen besteht nämlich nur aus Treppenstufen (heißt auch der Weg der 1000 Treppen), sodass wir den halbwegs gemütlichen Weg nach oben genommen hatten und die Treppen nur runter klettern mussten (und allen schnaufenden WanderInnen, die uns entgegen kamen, auch Mut machen konnten: "Nur noch zehn Minuten!")

Und: es hat sich gelohnt:


 Etwas Lustiges über die Bäume: da sie so hübsch aussehen und meistens sehr gerade wachsen, haben die frühen SiedlerInnen in Tasmanien sie teilweise abgeschlagen, die Blätter abgeschnitten und zurück nach England geschickt - als Zaunpfähle. Das nasskalte britische Klima entspricht aber so ideal den hiesigen Lebensbedingungen der Bäume, dass einige davon einfach wieder Wurzeln geschlagen haben - deshalb kann man einige der Farnbäume noch heute in Südengland betrachten.


Dann haben wir uns wieder an den Abstieg gemacht und unten erwartete uns - wie bestellt - die Browniefee :) hier nochmal die komplette Route auf der Karte.