Es hat dann aber doch Spaß gemacht, denn zum ersten Mal, seitdem ich in Australien bin, habe ich jemanden ein Didgeridoo spielen hören! Beim ersten Teil der Veranstaltung wurde nämlich erst die Geschichte erzählt, wie der australische Schwan zu seiner schwarzen Farbe kam, danach wurde die Geschichte in Form eines traditionellen Tanzes aufgeführt und dann gab es noch einen australischen Kriegstanz (der nicht weniger beeindruckend ist als der neuseeländische), alles hier zu sehen:
die Geschichte:
die Geschichte getanzt:
der Kriegstanz:
Ich vermute, das war der "den Körper und Symbole lesen"-Teil. Danach habe ich dann nämlich auch verstanden, was Hände lesen bedeutete: Gebärdensprache. Die ganze Veranstaltung heute war in Kooperation mit der hiesigen Gesellschaft für Gehörlose organisiert und entsprechend war der nächste Teil: ein Gedicht wurde in Gebärdensprache erzählt (siehe Foto), dann wurde es für uns Nichtkundige übersetzt und dann wurde es uns beigebracht, ich kann jetzt also eine Gedichtstrophe in Gebärdensprache, von der ich leider vergessen habe, was sie übersetzt bedeutet (ungefähr soviel wie: Ich träume von einer Welt, in der alle einenander verstehen, in der die Worte wie Schmetterlinge fliegen und in der die Schmetterlingsworte Liebe sind (als Gebärdensprachengedicht verständlicher, weil das australische Schmetterlings-Gebärdenzeichen dem australischen Liebe-Gebärdenzeichen ähnelt)).
(Nebenbei haben sie auch erzählt, dass das einzige Institut in Victoria, in dem die australische Gebärdensprache unterrichtet wird, wegen Kürzungen der Gelder vom Staat schließen musste, sodass es jetzt in diesem Bundesstaat tatsächlich niemanden mehr gibt, der darin unterrichtet wird.)
Dann wurde der bis dahin nieselnde Regen ein ausgewachsener Wolkenbruch, mir war kalt und nass und ich habe den Rest des Programms übersprungen und bin nach hause gegangen. Um die aufsteigende Demotivation (zuhause erwarteten mich nur mehr Vorlesungsmitschriften) zu bekämpfen, habe ich ein neues chinesisches Desserthaus ausprobiert: heute gab es Tofupudding mit Lotussamen (bevor ihr euch fragt wie ich ausgerechnet darauf gekommen bin: ich kannte die meisten anderen Dinge schon und wollte es mal ausprobieren). Die Lotussamen haben auch echt lecker geschmeckt, aber Tofupudding ist keines der Dinge, die man hier probiert haben muss.