Unterwegs bin ich auf eine Demonstration der Polizei gestoßen, die heute für den Frieden marschiert ist.
Direkt dahinter habe ich eines der Mitbringsel, um die ich gebeten wurde, gefunden, allerdings nicht im Laden, sondern im Besitz von jemandem. Da ich immer noch kein spanisch kann, hat er mir statt einer unverständlichen Erklärung eine Karte gemalt, mit der ich zu einem Laden kommen konnte, in dem ich es hätte kaufen können.
Diesem Weg folgend bin ich zufällig am kolumbianischen Nationalmuseum vorbeigekommen, das ich mir natürlich auch gleich angesehen habe (es ging schnell - alles war auf spanisch :) und es ist sehr hübsch: die untere Etage für die präkolumbianische Zeit mit Tonfiguren und Gold, darüber die Zeit der Eroberung und Befreiungskriege (mit einem Raum voller Bilder und Büsten von Simon Bolivar) und ganz oben die Moderne.
Ungefähr zehn Blocks weiter habe ich dann festgestellt, dass ich in die falsche Richtung gegangen bin (das Problem ist, dass die Gegend hier als Schachbrettgitter aus Querstraßen (Calles) und Längsstraßen (Carreras) angelegt ist, wenn man also eine Karte hat, bei der man nicht genau erkennen kann, ob Carrera oder Calle daran steht, geht man eben mal zwei Kilometer in die falsche Richtung).
Auf dem Rückweg ist mir übrigens noch etwas Tragikomisches passiert: ich traf auf einen fahrenden Weintraubenhändler und da ich langsam wirklich Hunger hatte, habe ich mir eine Riesentraube eingepackt und wollte wissen, wieviel ich bezahlen muss. Die Antwort habe ich natürlich nicht verstanden, also habe ich einen 1000-Pesos-Schein (50 Cent) und einen 2000-Pesos-Schein (1 Dollar) herausgeholt. Ein Schulmädchen, das hinter ihm stand, schüttelte da schon den Kopf und zeigte (ohne dass er es sah), auf den 1000-Pesos-Schein, also habe ich ihm den hingehalten, aber er schüttelte nur mit dem Kopf und zeigte auf den 20.000-Pesos Schein (10 Dollar!). Da bin ich dann weggegangen.
Oh, die Karte. Ich habe dann endlich die Straßenecke gefunden, die er mir aufgezeichnet hatte, aber der Laden, der dort sein sollte, war nicht dort. ARGH! Also bin ich zurück auf die Hauptstraße und wie ich gerade losging, sah ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite doch noch den Laden. Hurra! Was ich wollte, hatten sie dann allerdings doch nicht.
Da hatte ich dann schon richtigen Hunger und habe mich auf den Weg in die Altstadt gemacht, wo quasi jeder zweite Eingang zu einer Bar, einem Restaurant oder einem Café gehört, und von dort aus weiter zum TouristInnenbüro, um meinen letzten Tag zu planen. Und wie ich so über den großen Platz Bolivar ging (auf der Seite gegenüber der Kirche soll eigentlich das TouristInnenbüro sein), traf ich auf eine Reihe PolizistInnen (tatsächlich, mindestens zwei Drittel Frauen) mit Kampfanzügen, Gummiknüppeln und diesen durchsichtigen Plastikschilden. Etwas eingeschüchtert fragte ich sie, ob das da das Tourismusbüro wäre (auf der Karte in meinem Hotel ist es wirklich genau an dieser Stelle eingezeichnet!) und fragte mich etwas beunruhigt, warum sie ausgerechnet dieses Gebäude bewachen, aber sie waren ganz nett und haben mich ein Haus weiter geschickt, wo ich tatsächlich auch jemanden gefunden habe, der englisch sprach!
Von dort aus wollte ich mir eigentlich noch das Goldmuseum ansehen, aber obwohl es eine eigene Bushaltestelle namens "Museo del Oro" gibt, habe ich es einfach nicht gefunden, also war ich nur noch beim Supermarkt (habe heute eine ganze Guanabana gefunden!) und bin dann mit qualmenden Füßen zurück zum Hotel gewandert und nur nochmal rausgegangen, um mir mein Abendbrot zu suchen, das okay war, aber der Nachtisch! In Sirup eingelegte Feige mit Karamellcreme und dazu Käse und Marmelade. Ich weiß, es klingt merkwürdig, aber ich gehe da, glaube ich, morgen wieder hin.