Sonntag, 16. September 2012

In der schönen Schweiz Tag 1

Heute stand Chur auf dem Programm: morgens früh sind wir aufgestanden, um zum Wochenmarkt zu gehen (aus irgendwelchen Gründen halten es die ChurerInnen für eine gute Idee, ihren Wochenmarkt nur von acht bis zwölf Uhr mittags zu veranstalten) und zu frühstücken. Und zwar im Geburtshaus von Evangelika Kauffman (der Frau von unserem guten alten Zwanzigmarkschein), der Malerin. Als wir dann auf dem Weg zurück in die Wohnung waren, trafen wir auf dem Weg die Churer AlphornbläserInnen bei ihrem Morgenkonzert.


Von dort ging es weiter zum Bischofssitz (der hier festungsartig gegen den evangelischen Rest der Stadt abgegrenzt ist; eines Tages ist mal ein Dieb aus der Stadt in den Bischofssitz geflüchtet und wurde nicht mehr heraus gegeben, woraufhin dort noch ein Tor gebaut wurde, durch das man erst hindurch musste. Oh, der Bischof hier gilt übrigens als einer der liberalen (nachdem für den früheren, sehr konservativen Bischof extra ein Erzbischofssitz in Liechtenstein erschaffen wurde, in den man ihn versetzen konnte).
Und von dort aus weiter, zur vermutlich größten retoromanischen Buchhandlung der Welt und zum Rätli-Museum, was quasi das Graubündener Nationalmuseum ist und sehr interessant war, weil die Geschichte der Gegend hier nicht nur aus einer Abfolge von Kriegen besteht. Eines meiner Lieblingsstücke war das hier: die Paradeuniform des Kommandanten der Schweizergarde.

Nach dem Mittagessen (echte Schweizer Rösti) waren wir dann noch im Park (tatsächlich dem einzigen richtigen Park hier), der auf extra Tafeln erklärt, in welchem Farbschema die Blumen angepflanzt sind und warum und der das ganze arme Unkraut in einen eigenen Quarantäne-Bereich (unten rechts) ausgesperrt hat, und der Stadtgalerie (mit einer Ausstellung von Stadtansichten von den ersten mittelalterlichen Holzstichen bis zu abstrahierten Bildern) und ein unverschämt gutes Schweizer Eis essen.

Und dann war es auch schon Abend, wir waren noch einen Kaffee trinken (und den typischen Likör der Gegend, der ziemlich lecker nach Zimt und Apfel schmeckt) und im Theater, wo es Schweizer-Banken-Humor in Cabaret-Form gab. Es war auch lustig, nur die schweizerdeutschen Szenen waren etwas unverständlich.