Samstag, 28. April 2012

Ein Orangen-Uhrwerk

Heute mal wieder eine coole Geschichte aus der Statistischen Physik: in der neuen Disziplin der Oekonophysik versuchen PhysikerInnen herauszufinden, wie Oekonomie funktioniert (das heisst, Gesetze zu finden, wie den Geldfluss beschreiben und damit gute Vorhersagen fuer die Zukunft zu treffen). Eine der Fragen dabei war folgende:
wird unser Verhalten im Umgang mit Geld (Investitionen, risikoreich, risikoarm etc) von unseren Genen bestimmt oder von unserer Erziehung?
Also haben zwei Forscher sich die riesige schwedische Datenbank (in der einfach alles, jede finanzielle Transaktion aller SchwedInnen) vorgenommen und 1500 Paare von Zwillingen betrachtet und das Verhalten der eineiigen Zwillinge mit dem der zweieiigen Zwillinge verglichen.
Dabei stellte sich heraus: die eineiigen Zwillinge treffen viel haeufiger dieselben Entscheidungen, was (nach sehr viel Auswertung) ergab: die Gene bestimmen zu etwa 50% unseren Umgang mit Geld.

Nachmittags war ich mal wieder auf dem Victoria Markt, habe dann meine Einkäufe umgehend zu einer neuen Ladung Ratatouille verarbeitet und bin dann auf der Suche nach einer Stelle, wo ich Karten für zwei Konzerte kaufen kann, durch die halbe Stadt geirrt (das dritte Verkaufsbüro teilte mir dann mit, dass das eine Konzert ausverkauft ist und dass das andere Karten nur über sein eigenes Kartenvorverkaufssystem verkauft. Die spinnen).
Und dann war es auch schon Zeit loszugehen (zu einer Aufführung der Uni-Theatergruppe) und da es jetzt schon gegen sechs dunkel wird, fiel mir zum ersten Mal auf, wie dunkel und menschenleer der Weg zum und der Campus selbst um diese Zeit sind.





















Ich habe mir heute nämlich die Musik-Theaterfassung von "A Clockwork Orange" angesehen (interessante Geschichte: nachdem der Autor die Verfilmung seines Buchs gesehen hatte und total schlecht fand, setzte er sich hin und schrieb eine Theaterfassung - so wie sie seiner Meinung nach sein sollte: mit viel Musik). Großartiges Stück (es geht darum, dass es besser ist, Menschen die Wahl zwischen gut und falsch zu lassen und zu riskieren, dass sie sich falsch entscheiden, als sie zu zwingen, das Richtige zu tun) und sehr gute Inszenierung, 
aber bis ich die Karten hatte!
Ich hatte nicht reserviert; das Stück sollte 19:30 losgehen, ich war kurz vor sieben da (niemand sonst). Ich konnte keine Karte kaufen, aber ich wurde an Stelle 16 auf die Warteliste gesetzt.
Ab 19:15 kamen überhaupt erst Leute (nichts mit "Wer nicht eine halbe Stunde vorher da ist, bekommt keine Karte!"), bis 19:40 wurden Karten verkauft und dann durften wir Übrigen erst unsere Karten holen (meistens ist mir die Gelassenheit der AustralierInnen ja sehr sympathisch, aber heute hat mich diese Unpünktlichkeit echt aufgeregt).
Aber egal - ich hatte Glück und konnte es mir ansehen :)