Samstag, 4. August 2012

Erdbeer-Käsekuchen

Nach einer großartigen, durchgeschlafenen Nacht in dem unverschämt gemütlichen Bett, das Sinem für mich gebaut hat, war ich heute zum letzten Mal in der Uni; also habe ich vorher bei der Bäckerei angehalten und einen großen Erdbeer-Käsekuchen geholt und mich nacheinander bei allen mit einem Stück Käsekuchen verabschiedet: bei meinen KommilitonInnen Ada, Thor und ein paar Jungs, deren Namen ich nicht mehr wusste, meinen Bürokollegen Lukas und Nick, bei unserer Sekretärin Anita, die früher in Düsseldorf gewohnt hat, bei unserem Techniker Dave, dessen Vater noch in Deutschland geboren wurde, bei meinen Masterclass-Kollegen Martin und Ben, bei meiner Supervisorin Elisabetta und dann hatte ich Glück - kurz bevor ich weg musste, habe ich noch die Künstlerin getroffen, die damals den Vortrag über Klebestreifen-auf-dem-Boden-Kunst gehalten hat, und wusste somit, dass mein statistischer-Physik-Prof, den ich den ganzen Tag lang vergeblich gesucht hatte, doch noch bald in seinem Büro auftauchen wurde, sodass ich mich glücklicherweise auch von ihm noch verabschieden konnte.















Kurz gesagt hatte ich das unwahrscheinliche Glück, dass ich fast alle Menschen gefunden habe, von denen ich mich gerne verabschieden wollte.

Abends war ich mit Sinem und Antonio (die lustigerweise im gleichen Büro sitzen, haben wir heute festgestellt) und ihrer Arbeitsgruppe erst indisch essen und dann bei einem Aussie Rules Football Game: und es war großartig: gespielt haben die Katzen aus Geelong (der Stadt mit dem Wollmuseum mit dem großen, putzigen Schaf) gegen die Falken aus Hawthorn (deren Maskottchen aussieht wie eine Ente und die letztes Mal Melbourne plattgemacht haben).
Ich war für Geelong und es war großartig: im ersten Viertel hatten sie sechs Tore Vorsprung, dann haben sie diesen Vorsprung während der nächsten zwei Stunden (!!!) Stück für Stück verloren (hier etwas Interessantes: ein AFL-Spieler läuft bei einem Spiel durchschnittlich fünfzehn Kilometer - und die Schiedsrichter nicht viel weniger), bis sie schließlich zwei Minuten vor Schluss den Ausgleich geschafft hatten (110:110) und dann eine Minute vor Schluss tatsächlich vorne lagen (112:110) und es war wie in einem Hollywood-Film: Geelong bekam noch einmal den Ball und in unglaublicher, viel zu weiter Entfernung vom Tor packte einer der Geelonger Jungspunde den Ball auf den Boden, schoss, noch während der Ball flog, wurde das Spiel von der Sirene beendet und der Ball flog durch das mittlere Tor - sechs Punkte für Geelong - Sieg für Geelong. Unfassbar. Ein sehr gutes letztes in Melbourne angesehenes Spiel.