Samstag, 11. August 2012

Im wilden Südwesten Tag 6: das Paradies

Heute waren wir nach einem gemütlichen Picknick am Strand im nahe gelegenen Cape Le Grand Nationalpark (der ein ziemlich cooles Ticketsystem hat: wenn niemand im Parkwächterhäuschen sitzt, zieht man sich einen Umschlag aus der Säule, trägt seine Daten ein, legt das Geld für sein Ticket in den Umschlag, reißt den Teil mit den eingetragenen Daten ab (der Durchschlag bleibt auf dem Umschlag) und legt ihn sichtbar in die Windschutzscheibe. Natürlich ist es nicht gut, Arbeitsplätze durch Säulen mit Umschlägen drin wegzurationalisieren, aber trotzdem: was für ein großartiges System!).
Der Park besteht aus mehreren Stränden und Aussichtspunkten, die durch insgesamt 15 Kilometer mehr oder weniger schwierigen Wanderweg miteinander verbunden sind. Wir begannen an der Distelbucht, wo wir (hurra!) unsere ersten zwei Känguruhs gefunden haben!
 
Von dort ging es über einen ziemlich unwegsamen Kletter-auf-Granit-entlangschlitter-Weg vorbei an merkwürdigen Felsformationen (hier ein Mann, der seine Füße mit teilweisen amputierten Zehen bis nach oben an seinen Kopf streckt) zu einer weiteren Bucht herunter, der sogenannten Lucky Bay (glückliche Bucht), die so heißt, weil man dort einfach glücklich sein muss - so schön ist es.

Und tatsächlich - man kommt dorthin und kann nicht fassen, wie wunderschön weiß der Sand ist und wie klar und blau das Wasser (allerdings ist es auch eiskalt).





















Esperance wirbt damit, die schönsten Strände von ganz Westaustralien zu haben (was eine ganz merkwürdige Mischung aus Angeberei und Bescheidenheit (schließlich werben sie nicht mit den schönsten der Welt oder Australiens, sondern nur mit Westraustralien) ist, aber wenn man sie erstmal aus der Nähe sieht, gibt es keinen Zweifel mehr.

Wir haben allerdings den Fehler gemacht, auf die Karte zu schauen. Die Karte gibt einem für jeden Teil des 15-Kilometer-Wegs an, wie lange er ungefähr dauert und wie schwierig der Weg ist - und sie behauptete, unser Teil des Weges wäre erstens einfach gewesen und hätte zweitens nur eine Dreiviertelstunde gedauert. Da der nächste Weg zweieinhalb Stunden gedauert hätte und mittelschwer gewesen wäre, haben wir daher beschlossen, nur einmal in der Bucht entlang zu gehen und dann mit dem Auto zu den anderen Stränden zu fahren.
Also sind wir wieder die Bucht entlang zurückgegangen und wie wir uns umdrehten, fanden wir schon wieder zwei Känguruhs:
Dann waren wir noch an zwei weiteren Stränden: in der Rossiter Bucht (rechts) und am Cape Le Grand Strand (links) und sind dann, leicht sonnenverbrannt und mit Sand in den Schuhen und Socken, wieder zurück in die Stadt gefahren.