Montag, 13. August 2012

Im wilden Südwesten Tag 8: eine Wal-Bildergeschichte

Für heute stand wieder ein Nationalpark auf dem Programm; lustigerweise derselbe, in dem wir gestern auch zum Tauchen waren. Denn: heute wollten wir Wale beobachten.
Also fuhren wir wieder an die gute Walbeobachtungsstelle im riesigen Cape Arid Nationalpark - und sahen natürlich nicht einen einzigen Wal.
Zuerst.
Dann platschte es plötzlich gegenüber in der Bucht und da waren sie: eine Mutter und ihr Junges, das wie aufgezogen im Wasser herumgetobt ist:
Sie schwammen allerdings langsam in die nächste Bucht, also sind wir ihnen über Felsen und Strand hinterher gewandert:
 und wurden belohnt. Die Wale sprangen wirklich! Es dauerte zwar insgesamt etwa fünfzehn Sprünge, bis ich es geschafft habe, einen Sprung zu filmen, aber es hat geklappt!

Das hier sind übrigens die sogenannten südlichen Glattwale (sie haben als einzige hierzulande keine Rückenflosse, sondern einen glatten Rücken, daher der Name): werden bis zu siebzehn Meter lang und bis zu achtzig Tonnen schwer und wurden früher bevorzugt gejagt, weil sie nur so langsam schwimmen (etwa acht Kilometer pro Stunde), werden aber langsam (sehr langsam, sie bekommen nur alle drei Jahre ein Junges) wieder mehr.
Diese beiden schwammen jedenfalls die ganze Zeit südlich und ließen uns hinter ihnen her klettern, dann taten sie uns den Gefallen und kamen bis auf ungefähr zwanzig Meter an uns heran (hurra!) und dann drehten sie um und schwammen wieder Richtung Norden.





Also haben wir auch wieder umgedreht und sind wieder über die Felsen zurückgeklettert, haben uns einen lustig geformten Felsen gesucht, unter dem wir Picknick machen konnten (es wurde allmählich etwas regnerisch) und sind dann weiter über Felsen, Sand und Buschland den Walen gefolgt. Eine Schlange kroch vor uns unter einen Stein, ein Känguruh hüpfte vor uns weg und dann kamen wir an eine riesige Bucht, die voll war mit Walen: einem Knäuel aus jüngeren Walen in der Mitte, die die ganze Zeit miteinander gespielt haben, und ein paar älteren, die ringsherum schwammen und sich etwas Ruhe gönnten.
Dann haben wir uns auf den Weg zurück gemacht; diesmal oben auf den Hügel statt direkt an der Küste, sodass wir die Pflanzen dort in voller Blüte sehen konnten: hier unten fängt der Frühling langsam an und die Wüste blüht. Ein Stückchen weiter sind wir dann auf den nächsten Wal getroffen, dem wir noch eine Weile zugesehen haben:

 
Und dieses Exemplar hat uns ganz besonders stolz seine Schwanzflosse gezeigt:

Auf dem Rückweg haben wir noch bei dem Weingut der Gegend angehalten und das war ganz putzig: wie wir auf das Grundstück fuhren, kam uns eine Frau entgegen, die uns erzählte, dass sie gerade das "Offen"-Schild abnehmen wollte, weil das ganze Wochenende über noch niemand dort gewesen war, uns allerdings noch nach drinnen kommen ließ. Es war nur ein kleines Weingut, daher gab es nur vier Sorten zu probieren, aber eine davon war ziemlich lecker: eine Rotweinsorte, die nur von zwei Weingütern in Westaustralien angebaut wird: Touriga Nationale. Und mit jeder verkauften Flasche wird der gefährdete westliche Bodenpapagei unterstützt. Da konnten wir natürlich nicht nein sagen :)