Donnerstag, 2. August 2012

Und an der Südostküste ... Tag 12: 01.08.

Heute war der letzte Tag der Kleinstadttour: nach dem Frühstück sind wir aufgebrochen und haben die letzten 200 Kilometer bis zu unserem vorgebuchten Motel in Melbourne zurückgelegt. Hier das Problem: wir kamen direkt von Norden, unser Motel liegt im Süden des Zentrums, also quasi auf einer geraden Nord-Süd-Linie durch Melbourne. Dort gibt es eine Autobahn, die ist allerdings mautpflichtig und hier kann man nicht einfach an den Stand fahren und zahlen, sondern muss vorher online einen lächerlich teuren Pass beantragen oder im Nachhinein panisch anrufen und Kreditkarteninformationen über das Handy durchgeben.
Das wollten wir vermeiden, also hatten wir geplant, den Stadtring zu benutzen, einen Halbkreis um Melbourne zu fahren und dann von unten in die Stadt zu klappen.
Das klappte an der Übergangsstelle von unserer Autobahn bis zur Ringautobahn ungefähr eine halbe Minute gut, dann waren wir plötzlich auf irgendeiner Straße, die uns in einem unbekannten Bezirk in einen anderen Bezirk führte, in den wir nicht wollten. Also sind wir eine Weile durch die Vorstadtstraßen gekurvt mit der groben Orientierung "Ich glaube, das Zentrum war in dieser Richtung",  bis wir dann auf eine Straße fanden, die das Navi kannte und der wir dann eine halbe Stunde lang im ersten Gang folgten, bis wir in die um die Zeit völlig verrückte Innenstadt kamen, zu dem Parkhaus fuhren, das einen Vertrag mit unserem Motel hat, durch die aberwitzig enge Einfahrt fuhren und parkten.
Dann gingen wir zum Motel und wollten das Ticket entwerten lassen - da wurden wir darauf hingewiesen, dass wir in das falsche Parkhaus gefahren waren, unseres war nämlich in der 172 Flinders STREET, während wir in der 172 Flinders LANE geparkt hatten. ARGH!
Beim Zurückgehen war dann auch noch der Autoschlüssel weg (fand sich allerdings gleich wieder im Hotelzimmer an), sodass ich völlig fertig mit den Nerven war, als wir endlich richtig geparkt hatten.

Deshalb haben wir danach etwas Entspannteres gemacht: wir haben den Schweizer Nationalfeiertag (heute) gefeiert. Am Federation Square hingen sogar überall Schweizer Fahnen herum. Wir haben uns dann (in der großartigen Liste: die 5 besten Fonduerestaurants in Melbourne) ein Restaurant gesucht und waren dann, in einem kleinen Cafe des Namens "Little Giraffe" in einer Nebenstraße im Zentrum, geführt von Menschen mit asiatischem Migrationshintergrund, Schweizer Käsefondue essen. Sehr gutes übrigens.
Danach sind wir schnell zum Theater gesprintet: heute Abend lief nämlich im Jugendtheater das Stück "Unaustralia", in dem es um die Einwandererproblematik (auch hier hat man angst vor Menschen mit arabischem Migrationshintergrund) ging. Ich fand es gut.
Zur Feier des letzten Tages haben wir uns dann noch eine Bar gesucht, in der es guten Whisky gab, und waren noch einen Whisky trinken (um die nach dem Melbourner Stadtverkehr zitternden Hände zu beruhigen).


Nachts haben wir uns dann nochmal auf die Suche nach etwas gemacht, das man um zwölf in Melbourne noch unternehmen kann und gefunden haben wir: eine Spielhalle, in der wir noch drei Runden Tekken gegeneinander gespielt haben.

Sockenbilanz: +3 (noch ein Paar weggeschmissen, sechs neue gekauft)

Hier unsere persönliche Zusammenfassung der letzten zwei Wochen:
beste Stadt: Melbourne
beste Stadt außer Melbourne: Warrnambool
überraschendste Stadt: Bendigo
größte Enttäuschung: Kingston S.E.
beste Touristeninformation: Bendigo
beste Unterkunft: Nelson
breiteste Straße: in Apollo Bay vor unserem Backpacker Hostel
positivste Überraschung: die Bibliothek in Mt. Gambier
beste Pancakes: Warrnambool
interessanteste Führung: in den Engelbrecht-Höhlen in Mt. Gambier
interessantestes Museum: das Wollmuseum in Geelong
bester Kaffee: Nelson
wichtigstes gesehenes Tier: ein Opossum in Bendigo (das einzige Tier, das mein Besuch selbst entdeckt hat)
das australischste: fünfstellige Hausnummern
unnütz verbrachte Tage: keiner

am besten: wir haben uns nicht einmal gestritten