Von dort aus sind wir weitergefahren ins Tal der Giganten; einen Wald, in dem es riiiiesige Bäume gibt (die drittgrößten der Welt nach einer anderen Eukalyptussorte in Tasmanien und den Redwoods in Kalifornien), zwischen deren Baumkronen ein Weg gebaut wurde, über den man in achtzig Meter Höhe über dem Boden schwanken kann.
Die Bäume sind eine uralte Spezies, die schon auf dem ursprünglichen Superkontinent Godwana gewachsen sein soll und nach der Flucht Australiens vor dem Rest hier überleben konnte, weil sich das Klima in dieser Gegend nicht allzu sehr geändert hat. Hier heißen sie Tingle Trees, überliefert von dem Aborigine-Ausdruck Dingle Dingle (ein Wort zweimal zu verwenden heißt: sehr viel von dem Wort. Also hier: sehr viel Dingle), von dem heute niemand (nicht einmal die NachfahrInnen dieser Aborigine) mehr wissen, was es bedeutet; das Wort ist einfach aus der Sprache verschwunden.
Bis zu 80 Meter können sie groß werden, um die 500 Jahre werden sie alt und das Großartige an ihnen: bis sie etwa 80 sind, wachsen sie nur telegraphenstangendick nach oben und dann verbringen sie den Rest ihres Lebens damit, immer dicker zu werden, insbesondere direkt am Boden. Dabei findet die eigentliche Versorgung im Bereich direkt unter der Rinde statt, sodass der innere Kern des Baums praktisch tot ist. Wenn dann also ein Feuer kommt und den inneren Bereich verbrennt, wächst der Baum danach einfach trotzdem weiter. So entstehen riesige, kohlschwarz verbrannte Strünke, aus denen oben trotzdem immer noch Baum wächst. Phantastischer Anblick.
Dort sind wir also erst zwischen den Baumkronen und dann geführt auf dem Boden herumspaziert und waren danach noch beim größten bekannten Baum der Gegend mit einem Umfang von 24 Metern (zu sehen auf dem Video).
Von dort aus sind wir weiter und weiter gefahren, über unglaubliche Buckelpisten in Nationalparks, vollkommen menschenleere Straßen, die allerdings die Hauptstraße hier in der Gegend sind (der Highway 1) und dann kam schließlich der Knüller, als wir vor uns auf dem Highway das hier sahen:
Über noch mehr Buckelpiste sind wir dann noch zu den Fernhook Wasserfällen gefahren, die auch in einem interessanten Braunton geschäumt haben und haben dann den Tag für beendet erklärt und uns in wunderschönem Abendrot in den nächsten Ort aufgemacht: Pemberton.
Pemberton hat viertausend Einwohner, ist also noch um einiges kleiner als Albany und nur wenig größer als Denmark, also hatten wir keine großen Hoffnungen, hier Internet zu finden, aber wie ihr seht: es hat funktioniert! Internet! So viel wir wollen und mindestens fünfmal so schnell wie in der Bibliothek in Albany.
Pemberton hurra!
Abends waren wir dann noch bei einer originalen australischen Veranstaltung: Samstagabend in einer Bar sitzen und Aussie Rules Football gucken. Gespielt haben Collingwood (ein Vorort von Melbourne) gegen Nordmelbourne (einen anderen Vorort von Melbourne), insofern: Melbourne hat gewonnen :)