Nach ungefähr fünf Minuten trafen wir
auf ein „Achtung, Viehtrieb“-Schild am Straßenrand und kurz
dahinter auf eine Frau, die Brotscheiben auf die Straße warf,
woraufhin eine Kuh-Stier-Kälber-Herde auf die Straße gerannt kam
und vor unserem Auto und den Viehtrieb-Autos und dem Motorrad auf der
Straße nach Norden trottete. Da fuhren wir dann also hinter einer
Viehherde, schauten zu, wie ein sehr vorwitziges Exemplar Brot von
dem Lastwagen herunter klaute und fuhren im Schritttempo hinter ihnen
her, bis eine Frau zu uns kam und sagte, wir könnten auch überholen,
wenn wir vorsichtig wären. Also versuchten wir vorsichtig eine
Kuhherde zu überholen, was dadurch erschwert wurde, dass die Kühe
plötzlich anfingen, loszurennen, schließlich haben wir sie nach
einem wilden Rennen allerdings doch überholt.
Danach fuhren wir 120 Kilometer lang
auf langen geraden Abschnitten roter Schotterpiste, die zwischendurch
an Straßenkreuzungen wie dieser hier endeten, bei denen wir
zunehmend unterschiedlicherer Meinung waren, welche davon Richtung
Nordosten (die Richtung, in die wir wollten) führte.
Irgendwann war es dann geschafft; wir
kamen auf eine richtige asphaltierte Straße und fuhren darauf in den
nächstgrößeren Ort: Marvel Loch. Marvel Loch ist ein unvorstellbar
kleiner Ort, in dem wir versuchten, einen Kaffee zu bekommen, dafür
allerdings nur mitleidig angesehen wurden; der Ladenbesitzer bot uns
an, er könnte einen Kaffee für uns kochen, wenn wir Becher dabei
hätten, in denen er ihn uns mitgeben könnte.
Kalgoorlie ist ein
30.000-EinwohnerInnen-Goldgräberstädtchen, in dem es gefühlte
fünfzig Hotels gibt. Hotel finden sollte also kein Problem sein,
dachten wir uns.
Weit gefehlt. In Kalgoorlie ist derzeit
der internationale MinenarbeiterInnen-Kongress (kennt man ja),
deshalb ist alles ausgebucht.
Also haben wir nur noch mehrere Hotels
abgeklappert, bis wir (ein paar Kilometer außerhalb des Zentrums
gesucht) eins gefunden haben und dann nur noch einen Stadtrundgang
machen konnten, bevor es dunkel wurde.