Heute war das große Buddhafestival - anlässlich des 2600. Geburtstags von Buddha - am Federation Square, also haben Ben und ich uns mittags getroffen und waren zuerst bei einer Demonstration der Teezeremonie (in der chinesischen Variante).
Und wir hatten Glück: da wir ganz vorne saßen, gehörten wir zu den 30 Leuten aus dem Publikum, die an der Teezeremonie direkt teilnehmen durften (das wollte ich ja schon immer mal mitmachen). Und es war echt gut - erst gab es eine kurze Meditation und dann den echt guten Tee - und wir haben Erklärungen für jede Handlung und ihre Verbindung zum Buddhismus bekommen. (Eines der Dinge, die wir gelernt haben: am Ende der Teezeremonie gibt es immer eine Tasse warmes Wassser, die - nachdem man die ganze Zeit den etwas bitteren Tee trinkt - plötzlich süß schmeckt.)
Danach ging es direkt weiter mit einer Demonstration in chinesischer Kalligraphie, wo sie gezeigt haben, wie sich Zeichen im Laufe der Zeit ändern. Und zwar am Beispiel des Drachen (weil wir gerade das Jahr des Drachen haben). Das erste Bild (links oben) stammt aus der Bronzezeit (oben ist der Kopf, unten links sind die Zähne und unten rechts der Schwanz), das zweite (Mitte links) stammt aus der Zeit ein paar Jahrhunderte vor Christus (oben links ist der Kopf, unten links sind die Zähne und die rechte Hälfte symbolisiert den Schwanz). Das dritte Bild (links unten) zeigt das heutige Zeichen - und man kann sehen, dass sich das Zeichen in den über 2000 Jahren dazwischen kaum geändert hat. Oben rechts ist das vereinfachte heutige Zeichen und unten rechts ist ein Bild (auch live gemalt) von einem zeitgenössischen chinesischen Künstler, anhand dessen man erkennen sollte, dass, wenn man die Geschichte der chinesischen Zeichen kennt, man auch diese Bilder "lesen" kann.
Danach waren wir ein bisschen auf dem Festival unterwegs und ich habe den Buddha gewaschen (man kniet davor nieder und gießt dreimal Wasser über seine Schulter: beim ersten Mal wünscht man sich, sich von allen schlechten Gedanken zu befreien, beim zweiten Mal wünscht man sich, Gutes zu tun, und beim dritten Mal, anderen Menschen zu helfen) und so sieht das Ganze aus:
An einem Ende des Festivals haben sie auch gezeigt, wie man sich im Sinne der buddhistischen Lebensweise ernährt (vegetarisch, und man muss verzichten auf Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Koriander ... und noch irgendetwas) und es gab eine kleine Kochshow, bei der das Gericht, was gekocht wurde, nur aus geschnittenem Tofu bestand, aber das Gute war, dass sie einen Korb voll asiatischer Gemüsesorten gezeigt und erklärt haben, wie es schmeckt und was man damit tun kann (genau die Gemüsesorten, vor denen ich immer am Victoriamarkt stehe und mir wünsche, ich wüsste, was es ist und was man damit tut).
Danach waren wir wirklich hungrig und waren erstmal (indisch) Mittagessen, sind dann aber nochmal zurückgekommen zu einer Lektion in Tai Chi und Meditation bei einem Mönch, der als erster von allen, die ich bisher gehört habe, wirklich gut und lustig gesprochen hat und sowohl das Tai Chi als auch die Meditation waren echt angenehm. Und so sah es bei der Meditation aus:
Zuhause habe ich mich dann - sehr ausgeglichen :) - an mein Quantenfeldtheorie-Assignment gesetzt.