Freitag, 11. Mai 2012

Die 8-Stunden-Bewegung

Falls jemandem die Geschichten aus der Uni auf die Nerven gehen: nur noch zwei Wochen, dann ist die Vorlesungszeit vorbei :)
Heute in der Statistischen Physik: der Schleimpilz. Eigentlich nur Einzeller, die nicht besonders interessant sind, aber: wenn man sie hungern lässt, dann senden sie eine Chemikalie aus, die dafür sorgt, dass die anderen Schleimpilzzellen sich zusammenrotten, und dann - wenn man sie weiter hungern lässt - einen kompakten Klumpen bilden, der dann einen Arm nach oben ausfährt, dort einen kleinen Klumpen mit Sporen ausbildet, der dann platzt, sodass die einzelnen Zellen auf ein größeres Umfeld verteilt wurden, wo sie eine Chance haben, etwas zu essen zu finden. Bemerkenswert schlau für einen Haufen Einzeller ohne Intelligenz. (falls es sich jemand ansehen möchte: hier gibt es ein Video davon auf Youtube)
Und man kann mathematisch, ausrechnen, wie und warum! (Und wie sich Glühwürmchen synchronisieren :)











Heute haben wir endlich unseren Vortrag über Neutrinomassen gehalten (ist ganz gut gelaufen, wir haben allerdings alle noch keine Noten bekommen) und weil wir darüber alle so glücklich waren, habe ich danach nochmal eine Runde Schokoladenkuchen geschmissen (Hier meine Vortragsmitmenschen: von links nach rechts: Pere, Michael und Sinem). Meine Arbeitsgruppe außerhalb des Büros war wieder nicht für Kuchen zu begeistern, dafür habe ich damit ein paar der Tieftemperaturphysiker aus dem sechsten Stock glücklich gemacht :)

Abends war ich mal wieder im Theater, bei einem wunderschönen, aber etwas traurigen Tanztheater-Stück, das von einer Großmutter handelt, die stark unter Alzheimer leidet und von ihrer Familie gepflegt wird. Interessant dabei: das Stück wurde in Zusammenarbeit mit der australischen Alzheimerforschungsgruppe geschrieben und Interviews von Menschen, die Angehörige mit Alzheimer pflegen, waren die Grundlage dafür.

Rechts das Gebäude, in dem die Theater und die Opernbühne untergebracht sind.

Danach habe ich etwas herausgefunden: quasi bei mir um die Ecke steht ein Denkmal für die "Acht-Stunden-Bewegung", bei der ich (schlussfolgernd aus europäischer Geschichte und vielen Fantasy-Büchern) immer eine extrem grausame Geschichte vermutete, bei der eine Revolution nach acht Stunden höchst blutig beendet wurde, und erst letztens ist mir aufgegangen, dass damit die Gewerkschaften gemeint sind, die den Acht-Stunden-Arbeitstag durchgesetzt haben.