Samstag, 12. Mai 2012

Falken und Dämonen

Heute war ich nach der Uni wieder mal einkaufen und habe danach meine Einkäufe gleich weiterverarbeitet, nur um festzustellen, dass ich nicht genug Gefäße hatte. Genau gesagt habe ich nur eine Schüssel (die war schon voll) und im Topf konnten die Kartoffeln nicht bleiben, weil ich den brauche, um Kaffee zu kochen. Also habe ich mir noch eine neue Schüssel gekauft, konnte den Topf leermachen und darin meinen Rhabarber kochen - und musste den dann so lange kochen, bis das Volumen weit genug reduziert war, damit es in die einzige verbliebene Müslischale passte. Ich vermisse meine Küche.

Danach habe ich mich dann auf den Weg gemacht zum Fairtrade-Festival, das heute stattfand. Es bestand hauptsächlich aus ziemlich vielen Verkaufsständen, an dem man alles von Kleidung über Badematten und Seife bis zu Schokolade und Kaffee kaufen konnte - und einem Vortragsprogramm, das den ganzen Tag lief und ziemlich interessant war; sie haben über ihre bisherigen Erfolge erzählt (Fairtrade-Yak-Käse in Tibet und Yak-Wolle-Produkte), über merkwürdige Begebenheiten, wo indigene Völker nicht mehr jagen dürfen, weil UmweltschützerInnen in ihrem Jagdrevier eine seltene Tierart schützen wollen und - erfreulicherweise - dass sich weltweit die extreme Armut halbiert hat.
Hier ist noch das Video zu einer Geschichte über Fairtradeschokolade:



und hier noch eine andere Geschichte, die ich sehr süß fand:
als sie eines Tages einen Vortrag über Fairtrade-Produkte vor einer Schulklasse hielten, war die davon so begeistert, dass sie - und ihre ganze Schule - sich entschlossen haben, nur noch Fairtrade-Schokolade zu kaufen und zu essen und jetzt sammeln sie immer die kleinen Fairtrade-Logos von allen ihren Packungen und schicken sie in Zwanzigerpaketen an Schokoladenkonzerne ohne Fairtrade mit der Bemerkung: "Wenn Sie auch Fairtrade anbieten würden, hätte das Ihr Profit sein können."

Danach habe ich durch ein Labyrinth von Fußgängerbrücken den Weg zum riesigen Melbourne Cricket Ground gefunden und mir mein erstes Aussie-Rules-Football-Spiel angesehen. Es spielten die Hawthorne Hawks (Falken, obwohl ihr Maskottchen aussah wie eine Ente (Bild oben rechts)) gegen die Melbourner Demons (Dämonenmaskottchen rechts unten), was zur Folge hat, dass zahllose Melbourne-Fans mit roten, leuchten Teufelshörnchen rumlaufen) und selbstverständlich haben die Hawks die Demons plattgemacht (60:23).
Aussie Rules Football ist unglaublich schnell und es ist praktisch alles erlaubt: Ball schießen, werfen und tragen, Leute anrempeln, festhalten, zu Boden zerren und ihnen den Ball aus der Hand schlagen. Das Spiel geht extrem schnell voran und es ist tatsächlich ziemlich spannend - aber ehrlich gesagt ziehe ich Rugby vor, Football ist mir einfach zu hektisch.