Ich bin mittlerweile in der Lernphase angekommen, das heißt, ich habe eigentlich den ganzen Tag nur mit meinen Notizen und dem Skript zu Statistischer Physik verbracht und versucht, mich nebenbei nicht allzu sehr ablenken zu lassen.
Abends war ich dafür mit Ben im Theater. Ich muss dazusagen, was wir uns ansahen war "On the Production of Monsters" mit einem Titelbild mit einem haarigen, fingernagelbewehrten Arm, der ein kleines, ängstliches Kind an der Hand hält. Und da es im Melbourner Theater sehr schwer ist, Inhaltsangaben von Theaterstücken zu finden (man geht mehr oder weniger in Stücke, deren Titel interessant klingt), dachte ich, es ginge um die Produktion von Monstern (Kostüme, Makeup, Spezialeffekte und so weiter).
Eigentlich ging es aber darum, dass ein vergleichsweise harmloser Vorfall in einem Büro von den Medien ausgeschlachtet wurde, bis der (unschuldige) Mann als absolutes Monster dastand.
Das Phantastische an diesem Stück war, dass es von nur zwei SchauspielerInnen gespielt wurde, die beide die ganze Zeit verschiedene Konstellationen von Personen dargestellt haben: ein Pärchen, eine Vorsitzende und ihren Mitarbeiter, eine Anwältin und ihren Assistenten, eine Frau und einen Reporter und so weiter - und sie haben die ganze Zeit nur durch ihr Spiel kommuniziert, wer sie in dieser Szene waren - ich war (wieder mal, das Theater hier ist echt gut) begeistert.
Auf dem Rückweg habe ich übrigens die Bar wiedergefunden, die von außen niemand als Bar vermuten würde. Auf dem Foto unten die erste Tür links. Die, die aussieht wie eine Aufzugstür.