Danach haben wir die letzte verbleibende Zeit genutzt
und waren erst auf der Suche nach Kopfhörern, einem T-Shirt und Vorräten aus dem Asia-Supermarkt unterwegs und sind dann weitergezogen zum Treasury Building (dem Schatzhaus, einem wunderschönen Gebäude, da gebaut, in der Zeit, als um Melbourne gerade Gold gefunden wurde, und das heute Ausstellungen über den Architekten, die Bewohner, den Gesetzlosen Ned Kelly, die Geschichte von Melbourne und die Goldgräberzeit beinhaltet - ein bisschen was von allem) und den wunderschönen Treasury Gardens.
Dann war es auch schon Zeit für das Mittagessen, für das wir uns etwas gesucht hatten, das wir noch zusammen ausprobieren wollten: ein afghanisches Restaurant (alle notwendigen Witze über die finanzielle Unterstützung von SchläferInnen wurden schon von Chuck erledigt), das sehr, sehr gut und ein würdiges Abschiedsessen war; bevor wir dann das Mietauto geholt haben, alles wieder aus meinem Zimmer ins Auto gebracht haben und uns verabschiedet und dann war ich auch schon wieder alleine unterwegs.
Was ich ausgenutzt habe, um meine vorzeitige Geburtstagskarte zu inspizieren, mich wie verrückt zu freuen und umgehend einen Termin auszumachen (wofür genau, wird eine Überraschung für den morgigen Eintrag :). Meiner To-Do-Liste folgend, habe ich danach versucht, einen Termin auszumachen, um meinen australischen Führerschein zu bekommen - und bekam einen Terminvorschlag für den 23. August. AUGUST! Da habe ich dann dankend abgelehnt.
Auf dem Rückweg dachte ich mir, melde ich mich doch mal bei Rob und frage nach, wann wir die nächste Fahrstunde veranstalten. Er schrieb zurück: hervorragend, am besten, du machst dich gleich auf den Weg. Er sagte, von emienm Standpunkt aus führen zwei Busse in seine Richtung, und je nachdem, welchen ich nähme, müsste ich (nach etwa 15 Minuten) an einer anderen Haltestelle aussteigen. Ich fand einen der Busse, steig ein, sagte ihm bescheid, in welchem ich saß, und fuhr.
Und fuhr.
Weitere fünfzehn Minuten später schrieb er mir nochmal, welche Haltestelle und wo ungefähr sie sich befand.
Weitere 15 Minuten später rief er mich etwas besorgt an und fragte, wo ich denn sei, was mich deutlich mehr besorgte, weil ich einfach keine Ahnung hatte, wo ich war (wie gesagt, Haltestellen werden hier nicht angesagt), und mir keineswegs sicher war, ob ich die Haltestelle nicht verpasst hatte. Glücklicherweise hörte der Busfahrer zu und sagte mir, ich wäre richtig.
Nach einer Stunde Busfahrt kam ich dann an der Haltestelle an, wurde von Rob mit quietschenden Reifen abgeholt (wir waren spät dran) und zu dem Auto gebracht, das ich auf der nächsten Reise fahren werde, haben seine Freundin und einen kranken Vogel abgeholt und machten uns auf den Weg zum Tierarzt.
Rob warf mir die Schlüssel zu und was soll ich sagen: ich bin gefahren! Die ganze Zeit! Zwanzig Minuten hin zum Tierarzt, eine Viertelstunde (mit Verfahren) zu einer Stelle, wo Känguruhs leben, damit ich üben kann, was ich tue, wenn Känguruhs neben der Straße sind, zur Pizzeria, zu ihm nach hause, zurück zur Pizzeria und dann (nach einer kurzen Pizzapause) den ganzen Weg bis in die Melbourner Innenstadt zum Hostel und es hat funktioniert! Ich habe keinen Unfall gebaut, nicht den Motor abgewürgt und auch sonst habe ich jetzt endlich keine angst mehr davor, in Australien mit diesem Auto zu fahren.
Alles in allem ein ziemlich erfolgreicher Tag :)