Dienstag, 24. Juli 2012

Und an der Südostküste ... Tag 3: 23.07.

Morgens kam erstmal der neue Tiefpunkt im australischen Winter: Eis auf der Windschutzscheibe.
Nachdem wir dann kurz in die falsche Richtung gefahren sind, waren wir eine Weile unterwegs in Richtung Geelong (das sieht auf der Karte einfach aus, wir mussten allerdings die Mautstraßen vermeiden (Maut bezahlen ist hier sehr kompliziert und wenn man es nicht mitbekommt und die Maut versehentlich prellt, wird man unter Umständen am Flughafen zurückgehalten, bis man bezahlt hat), was dadurch erschwert wurde, dass wir nicht wussten, welche Straßen genau die Mautstraßen waren und einfach auf möglichst kleine Straßen ausgewichen sind). Geelong ist der kleine 200.000-EinwohnerInnen-Bruder von Melbourne, eine netten Hafenstadt mit hübscher Innenstadt, in der wir auch endlich einen Schlüsseldienst gefunden haben, bei dem wir einen zweiten Autoschlüssel anfertigen lassen konnten.


Nach einem Rundgang durch die Buchläden, die Bibliothek und am Hafen entlang waren wir dann im nationalen Wollmuseum von Victoria (Geelong ist die Wollhauptstadt des Bundesstaats), das ziemlich putzig war: es ging um Schafzucht (a propos eingeführte Tierarten: ein Paar Schafe produziert in drei Jahren 5 bis 6 neue Schafe, ein Paar Hasen über 62.000!), Schafscherer (unter anderem "The Boss", der zwischen dem 20. und 70. Lebensjahr eine Million Schafe geschoren hat), Schafsorten, Schafrechte (Wasser, Essen, Schutz vor Raubtieren, Krankheit, extremem Wetter und Schmerz), Wollverarbeitung und allem, was dazugehört (einschließlich einer Schalausstellung, bei der man für seinen Lieblingsschal abstimmen konnte).

Danach ging es dann weiter zum heutigen Etappenziel: Torquay, dem Ort, hinter dem die Great Ocean Road beginnt, und beliebtem Surferstrand. Also sind wir noch eine Runde am Strand entlang gewandert, haben die SurferInnen und die ersten Ausläufer der Felsformationen an der Great Ocean Road bewundert und wollten dann eigentlich nur nochmal zum Supermarkt, als uns unsere Hotelfrau entgegenkam und ganz beiläufig meinte: "Ich glaube, Sie haben Ihre Scheinwerfer nicht ausgeschaltet."
(Das ist bei diesem Auto mit seiner etwas altersschwachen Batterie eine mittlere Katastrophe). 
Umgehend sind wir nach draußen gerannt und ins Auto geklettert (das zum Glück noch ansprang) und losgefahren, mit dem Ziel, die Batterie wiederaufzuladen. Also dachten wir uns, verbinden wir das Nützliche mit dem Angenehmen und suchen uns einen ersten Aussichtspunkt an der Great Ocean Road, von dem aus wir endlich mal ein paar australische Sterne sehen können. Das scheiterte zwar daran, dass wir keinen Aussichtspunkt finden konnten, allerdings haben wir danach einfach das Auto mit aufgefüllter Batterie wieder abgestellt und sind dann zu Fuß nochmal am Strand entlang gegangen und haben dann doch noch ein paar Sterne gefunden.