Dienstag, 3. Juli 2012

Zehn Tage mit Kuschelfischen: Tag 7 (28.06.)

Heute morgen war es dann soweit: ich wurde morgens abgeholt und zum Kleinmaschinen-Flughafen gebracht, wo wir mitsamt allem Gepäck (hurra! Ich musste diesmal nicht alles Wichtige in meinen Rucksack packen und den Koffer zurücklassen!) über das Riff hinweg nach Lizard Island und dort auf die großartige „Spirit of Freedom“ gebracht wurden, die dort schon auf uns wartete.

















Und es ist echt traumhaft: große Kabinen, wir bekommen Handtücher sowohl für drinnen als auch nach dem Tauchen (das eine Handtuch, das uns auf dem letzten Trip gestattet wurde, wurde nach all den Tauchgängen und dem schlechten Wetter zunehmend feuchter und muffiger), genug Platz im Essens- und Aufenthaltsraum, fast wolkenloser Himmel und – das Allerbeste – ich kann mit einem Tauchinstruktor zusammen tauchen, muss mir also um nichts (Luft, Tiefe, die besten Plätze finden, zum Boot zurückfinden) Sorgen machen.

Nachmittags waren wir dann tauchen (im Rhythmus: 45 Minuten tauchen, zwanzig Minuten Pause, wieder 45 Minuten tauchen). Erst die positiven Aspekte: Man muss sich hier um nichts kümmern: bevor man ins Wasser springt, werden einem die Flossen angezogen und die Maske entnebelt, wenn man herauskommt, werden einem die Flossen und das ganze schwere Tauchzeug abgenommen und ständig laufen Menschen um einen herum und fragen, ob man schon weg/schon da ist, wie tief und wie lange man unterwegs war, sodass es unmöglich ist, verloren zu gehen.

Der einzig negative Aspekt: die haben hier ausschließlich langärmelige Wetsuits. Himmel! Bisher hatte ich immer kurzärmelige (und kurzbeinige), in die man sich relativ leicht hineinzwängen kann, aber die langen! Das ist jedes Mal ein echter Kampf (man will sie einfach nicht mehr ausziehen, wenn man aus dem Wasser kommt, weil man sie ja eh bald wieder anziehen muss!). Hat andererseits aber auch den Vorteil, dass man sich nicht ständig die Knie an irgendetwas aufschrammt.
Und abgesehen davon: der Tauchgang war toll. Wir haben riesige Türme aus bunten Korallen gesehen, kleine Ananasfische, die aussehen wie gelbe Seepferdchen ohne Kringel am Ende, einen kleinen Hai, Horden von Zebrafischen, einen Löwenfisch (hurra!), Maori-Fische (die eine wunderschönes blau-braunes Muster im Gesicht haben und damit aussehen wie Maori mit Kriegsbemalung), Gordon-Aale, die aussehen wie ein Meer aus Schläuchen, die jemand in den Boden gesteckt hat, und noch ein paar Clownfische.

Hier noch etwas Interessantes zu Clownfischen: normalerweise verstecken sie sich in den Anemonen, weshalb man denken könnte, sie nutzen sie aus, aber das stimmt nicht, sie geben auch etwas zurück: wenn man eine Anemone lange genug anstupst und piesackt, kommen die darin versteckten Clownsfische herausgeschossen und verteidigen die Anemone gegen den bösen Angreifer. Das fand ich schon irgendwie rührend :)