Dienstag, 31. Juli 2012

Und an der Südostküste ... Tag 10: 30.07.

 Heute haben wir die Mittelstadt Adelaide Richtung Nordosten verlassen und kamen damit dem Outback wieder ein Stück näher: nach etwa einer Stunde waren wir tatsächlich nur noch umgeben von roter Wüste mit ein paar Sträuchern, abgeernteten graubrauen Weinstöcken (man fragt sich unwillkürlich, wer sich in diese Steppen/Wüstengegend verirrt und sich denkt "Hey, diese Gegend sieht aus wie eine gute Gegend für Weinbau") und grünen Feldern, dort, wo bewässert wurde; noch mehr Nichts als vorher. Skurrilerweise trafen wir nach einer Stunde in dieser Gegend auf das "Riverland", das genauso trocken und graubraun-rot war wie die Gegend vorher, in deren Mitte sich allerdings der mächtige, braune Murray-River wälzte - und an dem Fluss, mitten im Nichts, liegt Waikerie, das Zentrum des australischen Zitursfrüchteanbaus, komplett mit Innenstadt, Freizeitpark und vollständiger Infrastruktur. Sehr überraschend.
Unsere eigentliche Station war allerdings Renmark, eigentlich die Rosenstadt, für uns allerdings die Stadt, die mit nur knapp viereinhalb tausend EinwohnerInnen trotzdem besseren Kaffee hatte, als wir irgendwo in Adelaide gefunden haben.
Da wir zu diesem Zeitpunkt schon 200 Kilometer lang von allen anderen VerkehrsteilnehmerInnen überholt worden waren (wirklich allen. Auch Lastwagen. Unser Auto ist toll, aber über 90 macht es beunruhigende Geräusche), wollten wir dort einen etwas längeren Stop machen. Also wollten wir uns zuerst Olivewood ansehen, die erste Siedlung des Ortes und die erste in Südaustralien angelegte Plantage überhaupt. Also sind wir dorthin gegangen (sehr hübsch übrigens. Wir waren so weit im Norden, dass es auch im Winter ziemlich warm war und die Gegend voller Palmen, Oliven- und Orangenbäume war), mussten durch ein ImmobilienmaklerInnenbüro/Besucherzentrum hindurch zu dem ursprünglichen Hof, der abgeschlossen war mit dem Hinweis auf das Museum, das wiederum offen war. Allerdings war dort einfach niemand. Und da man eigentlich Eintritt hätte bezahlen müssen, fühlten wir uns schlecht, in das Museum zu gehen, und sind nur eine Runde um Haus und Garten gewandert und dann zurückgegangen.
Also wollten wir uns wenigstens den Rosengarten ansehen (den größten des Bundesstaats) und sind dorthin gefahren - nur um nach einigen verwirrenden Hinweisschildern auf ein kleines Feld voller zurückgeschnittener Rosenstöcke zu treffen. Was für eine Enttäuschung.

Durch einen wunderschönen Sonnenuntergang sind wir dann zu unserem Tagesziel gefahren: Mildura, einer 30.000-EinwohnerInnen-Stadt (zurück im schönen Victoria), die nicht nur eine gute und günstige Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten zu bieten hat, sondern auch eine hübsche Innenstadt, in der auch um acht Uhr Montagabend noch die Hälfte der Restaurants und zwei Eisdielen geöffnet haben - nach der Enttäuschung von Adelaide am Sonntagnachmittag mehr, als wir erwartet hatten.

Sockenpaarbilanz: -1 (endlich das erste löchrige Paar weggeworfen, noch keinen Nachschub besorgt)