
Nach einem Frühstück in einer australischen Bäckerei (die Auswahl war schon ein bisschen lustig: Pastete mit Steak, Steak und Käse, Steak und Pilzen, Steak und Zwiebel, Steak und Niere, Steak und Huhn, ... und ganz unten in der Ecke ein kleines verschüchtertes: mit Gemüse) haben wir uns wieder auf den Weg Richtung Adelaide gemacht, anfangs auf wiederum sehr leeren Straßen, es füllte sich allerdings zusehends, bis uns immer mindestens ein Auto entgegen kam, die Straße also geradezu überfüllt war.
Hier noch etwas Lustiges von den Straßen hier: wir sahen unterwegs immer fünfstellige Zahlen an den Häusern entlang der Straße und fragten uns, warum die Leute hier ihre Telefonnummern an die Straße schreiben, und nach mehreren hundert Kilometern fiel uns auf: das sind die Hausnummern. Was für großartige Adressen; man kann hier in der Great Ocean Road 23735 (oder so) wohnen!

Mittags haben wir einen kurzen Zwischenstop eingelegt in Hahndorf: einem von deutschen SiedlerInnen gegründeten Dorf, das auch heute noch voll ist von Bratwurstverkäufern, deutschen Bäckereien und Menschen, die ein wenig deutsch verstehen oder sprechen. In der Gegend hier sind sie übrigens bekannt für ihre Robustheit: als die SiedlerInnen hier ankamen, verdienten die Männer ihr Geld, indem sie auf den umliegenden Farmen arbeiteten, also mussten die Frauen alleine ihre eigenen Bauernhöfe bewirtschaften und sich um den Verkauf ihrer Produkte kümmern. Also haben sie ihre älteren Töchter losgeschickt, um auf dem Markt in Adelaide ihre Waren zu verkaufen - der war allerdings 35 Kilometer entfernt, sodass die Mädels nachts um zwölf aufgestanden und nach Adelaide gewandert sind, um vier Uhr morgens verkauft haben und dann zurückgewandert sind: mit Geld, den neu eingekauften Gütern und einem Stock, um Diebe zu vertreiben.

Also waren wir noch schnell einen "besten Kaffee im Ort" trinken und sind dann nach Adelaide gefahren, wo wir nach einer Runde um den Block und durchs Parkhaus das richtige Hotel und das richtige Parkhaus gefunden haben und uns dann auf den Weg durch Adelaide gemacht haben. Dabei stellten wir fest, dass unser Hotel genau neben dem Konvention Centre liegt, in dem derzeit die Avcon stattfindet. Wir haben keine Ahnung, was genau die Avcon ist, sie bringt allerdings mit sich, dass die gesamte Gegend voll ist mit Menschen in Kostümen, die Comicfiguren darstellen - wir haben alleine sechs Pikachu-Pokemons gesehen (von denen das letzte sehr traurig aus dem McDonalds-Schaufenster starrte).

Unser Plan, den Central Market anzusehen, wurde dadurch vereitelt, dass er schon geschlossen hatte, der Plan, sich ein Stück über Adelaide in einem hiesigen Theater anzusehen, dadurch, dass das Stück schon ausverkauft war, und das Alternativstück hatte - eine Minute, bevor wir das Theater erreichten - angefangen und das Kino, in das wir stattdessen gehen wollten, war nur auf der Karte, nicht in der Stadt auffindbar, also sind wir stattdessen Pancakes (in einer 24 Stunden offenen Bäckerei!) essen und waren dann auch wieder mit der Stadt versöhnt.