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eine leere (mit Luft gefüllte) Wasserflasche, die in der Tiefe (vierfacher Luftdruck) völlig zusammengequetscht war, in die er dann ein bisschen hineingeatmet hat, sodass sie später an der Oberfläche fast geplatzt ist, als sich die Luft wieder ausgedehnt hatte
- rote Armbänder, die in der Tiefe schwarz aussahen, weil rotes Licht nur bis in ein paar Meter Tiefe gestreut wird
- eine Dose Cola, die er geschüttelt hat wie verrückt – und trotzdem kam nichts raus, weil der Druck in der Tiefe immer noch stärker ist als der in der geschüttelten Dose
- ein Stück Obst oder Gemüse, von dem wir raten sollte, was es war: da rot, orange und gelb nicht mehr wahrnehmbar waren, tippten wir auf Orange, Apfel oder Kiwi. Und was war es? Eine Tomate. Die er dann nach oben geworfen hat und sofort kam ein Fisch angesaust (der meinen Tauchlehrer schon kennt und weiß, was passiert) und hat sie in Stücke gerissen
Dann
kam noch etwas Lustiges: manche Leute fangen in der Tiefe an, sich
schwummrig zu fühlen (die Lieblingsgeschichte aller TauchlererInnen
ist die von dem einen Tauchschüler, der seine Sicherheitsluftquelle
mal einem Fisch ins Gesicht drücken wollte, weil er dachte, er würde
sonst ertrinken), deshalb gibt es folgende Übung: der Tauchlehrer
hält bis zu 14 Finger hoch und man zieht diese Zahl von 15 ab und
hält dann das Ergebnis hoch. Ich hatte damit kein Problem (ich
glaube, solche Aufgaben liegen mir zu sehr im Blut), aber den anderen
zuzuschauen war schon witzig: einige starrten einfach nur auf ihre
Finger oder haben stattdessen angezeigt, wieviel Luft sie noch im
Tank haben.
Danach
hatten wir eine gute Stunde Pause und waren dann auf dem zweiten
Tauchgang, den wir für den Abenteuertauchkurs brauchten: einem
Unterwasserfoto-Ausflug, der ziemlich viel Spaß gemacht hat –
endlich dürfen wir unter Wasser fotografieren!
Und
auf dem Rückweg – eines meiner persönlichen Highlights – haben
wir zwei Löwenfische gesehen! Ich war hin und weg. Von allen Fischen
(also nicht den spektakulären Tieren, die alle sehen wollen –
Haie, Schildkröten, Delphine etc) ist der Löwenfisch einer der
schönsten und ich habe mir die ganze Zeit gewünscht, einen zu
sehen. Hurra :)
Übrigens
lustig: ich habe die zwei gesehen, aber Sylvia nicht, also habe ich
versucht, ihr zu erklären, was dort herumschwamm, aber ich hatte das
Taucherzeichen für Löwenfisch vergessen, also musste ich
improvisieren und habe pantomimisch eine Löwenmähne und Fangzähne
dargestellt. Im Nachhinein habe ich dann herausgefunden, dass auf
ihrer anderen Seite einer der Tauchinstruktoren hing und das Gleiche
versucht hat, nur mit dem korrekten Zeichen. Schlussendlich hat sie
sie dann auch erkannt.
Dann
gab es Mittagessen und danach waren wir nochmal tauchen (danach war
ich dann auch so müde, dass ich auf dem Rückweg zwei Stunden am
Stück geschlafen habe) und dieser Tauchgang war einer der besten:
wir hatten endlich Sonne draußen und das Licht unter Wasser war
phantastisch: wir haben einen riesigen Weißspitzenhai gesehen, der
um uns herum geschwommen ist, eine Schildkröte, die von uns
weggeschwommen ist und dann noch eine, die sich auf einem
Korallenbeet ausgeruht hat und kurz bevor wir auftauchen mussten noch
einen Einhornfisch. Wir waren selig :)
Abends
haben sich dann alle, die auf dem Boot waren, noch zu einem
Abschiedsessen (hauptsächlich -trinken) getroffen, da ich aber
morgen relativ früh abgeholt wäre, habe ich allen Aufforderungen,
noch etwas zu trinken, widerstanden, musste aber natürlich ständig
erklären, warum, und habe dann von allen Seiten versichert bekommen,
dass ich es lieben werde (genau genommen haben zwei der Tauchlehrer
versucht, mich zu überreden, sie als Tauchpartner anzuheuern, damit
sie mitkommen können – so gut wird es).
Und
weil ich als Erste gegangen bin, musste ich mich natürlich von allen
(wesentlich angetrunkeneren) anderen verabschieden und das war
ziemlich rührend; sogar Wayne (rechts), der grimmige südafrikanische
Skipper, der aussieht wie ein Pirat, hat mich zum Abschied gedrückt
und Cameron, der jetzt vollwertige Tauchlehrer mit der Engelsgeduld,
hat mir seine Karte in die Hand gedrückt – also falls irgendwer
mal vor der Herausforderung steht, unter den zahllosen Tauchschulen
in Cairns eine gute herauszufinden – da kann ich jetzt weiterhelfen
:)