Dienstag, 3. Juli 2012

Zehn Tage mit Kuschelfischen: Tag 10 (01.07.)


Heute begann der Tag der letzten Tauchgänge. Morgens waren wir an einem der schönsten Riffs des Great Barrier Reefs: ein großer Kegel, an dessen unterem Ende sich Schildkröten und Haie an einer Säuberungsstation tummeln und der nach oben hin immer bunter und farbenfroher und lebendiger wird, bis schließlich ganz oben riesige Schwärme kleiner oranger und blauer und mittelgroßer gelber Fische an den Korallen herumhängen und um einen herum schwimmen. Wir haben jede Menge Clownsfische gesehen und einen süßen kleinen Oktopus, der an der Wand entlang gekrochen ist und die ganze Zeit die Farbe gewechselt hat und ein paar Steinfische (links): riesige, runde Fische, die eine Haut haben wie ein Troll und aussehen wie große, bunte Steine.

Nach dem Mittagessen wurde dann der Chef-Tauchinstruktor über Bord geworfen – nicht von meuternden TauchinstruktorInnen, sondern vom Captain, denn: jeden Sonntagnachmittag wird hier ein kleiner Notfall geprobt, damit die Crew nicht aus der Übung kommt. Die machen hier ganz schön was mit.

 

Und sowie alle CrewmitgliederInnen ihn einmal wiederbelebt hatten, dröhnte der Schlachtruf durchs ganze Schiff: Minke! Minke Wale sind Zwergwale (fünf bis acht Meter lang), die sich in der Gegend herumtreiben und die Wärme genießen, bevor sie sich wieder auf den Weg zum Südpol machen und alle, einfach alle TaucherInnen und SchnorchlerInnen hoffen darauf, dass sie sich in der Gegend zeigen, wenn sie im Wasser sind (sowie die Wale näher als 100 Meter am Boot sind, darf man nämlich nicht mehr ins Wasser). Bisher haben wir vergeblich gehofft, aber heute konnten wir sie dann wenigstens nochmal vom Boot aus sehen. (Wie das so ist, sieht man den Wal nur in den ersten fünf Sekunden das Videos. Danach hat er sich erst wieder gezeigt, als ich die Kamera weggepackt hatte).


 













Auf dem ersten Nachmittagstauchgang habe ich dann zwei der Exemplare gesehen, von denen ich gehofft hatte, ich würde sie noch sehen: zwei Cuddlefish (übersetzt Kuschelfische): haben einen dicken Bauch und am Kopf mehrere gerade nach vorne gestreckte Arme und sehen ein bisschen aus wie die Staubsauger des Ozeans – und das Beste: sie ändern im Handumdrehen ihre Farbe von sandfarben weiß zu korallenrot dunkel. Auf dem Bild rechts ist unten in der Mitte der zu sehen, den ich gefunden habe :)
Nach diesem Tauchgang hat mir Matteo bestätigt, dass ich einer der größten Glückspilze bin, die ihm bisher beim Tauchen untergekommen sind :)

Meinen (vorerst) allerallerletzten Tauchgang hatte ich dann nochmal mit Matteo – das hat mich gefreut :)
Abends hatten wir dann das große Abschiedsgrillen und haben uns dann wieder auf den Weg nach Cairns gemacht (und obwohl ich seit einer Woche auf See bin, ist mir im Handumdrehen wieder schlecht geworden) und traurigerweise war der Ausflug dann auch schon wieder vorbei. Es waren zwar nur ein paar Tage, aber ich hatte echt eine tolle Zeit auf dem Boot und mit den Menschen dort.